KOSMISCHE BROCKEN - Eine Reise ins Innere der Begeisterung
Der Film ist eine persönliche Reise in das abgelegene Reich des „ernsthaften Enthusiasmus“, zu Menschen, die seit frühster Jugend von einem hartnäckigen Virus befallen sind, das sich nicht therapieren läßt.
Der Film diagnostiziert das Zappa-Fantum als eine frühpubertäre Infektion mit lebenslangen Folgen und versucht zu ergründen, was dieses mysteriöse Virus wirklich ausmacht und welche Folgen es für seine Träger hat.
- Warum pilgern die Infizierten aus aller Welt – Musiker, Fans und ehemalige Bandmitglieder von Frank Zappa – seit fast 30 Jahren ausgerechnet in die ostdeutsche Provinz?
- Was macht den Ferienort »am Ende der Welt« zum Mekka der Zappa-Freunde – und die Zappanale damit zum größten Zappafest weltweit?
- Und: wer kann heute überhaupt noch etwas mit Frank Zappa anfangen?
In Interviews mit Musikern aus verschiedenen Zappa-Bands, mit Musikjournalisten, Komponisten, Sammlern, Fans, Zappateers und Zappologen zeichnet der Film das Bild einer eingeschworenen Gemeinschaft, die sich tapfer gegen die Klangmustern und Verwertungsstrategien der Musikindustrie wehrt und damit eine musikalische Avantgard am Leben erhält, die an den Rändern des Mainstream zu vertrocknen droht.
Aufrechte Verteidiger musikalischer Unzumutbarkeiten sind u.a. Don Preston und Bunk Gardner, beide 83 Jahre alt, der französische Jazz-Virtuose Jean-Luc Ponty, der vor zwei Jahren verstorbene Keyboarder George Duke, der deutsche Filmkomponist Ali N. Askin oder der britische Musiktheoretiker Ben Watson. Ausserdem gefährden zahlreiche Musikminiaturen und Konzertausrisse die musikalische Gesundheit der Zuschauer, u.a. von Le Bocal, Dead Dino Storage, Bogus Pomp, David Allens Gong, Manni Neumeier, Jean-Luc Ponty Band, Ali N. Askin Band, Project/Object, Daniel Rohr uva.
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Die KOSMISCHEN BROCKEN sind eine Kurzfassung des bisher unveröffentlichten Dokumentarfilms LIKE A SICKNESS. Leider ist der Zappa Family Trust unter Ahmet Zappa nicht bereit, mir die Rechte für die in dem Film von einigen Band gespielten Zappa-Songs zu übertragen. Ahmet führt den Kurs seiner Mutter fort – und möchte nicht nur die Zappanale kontrollieren, sondern auch seinen Bruder Dweezil, der ja selber schon auf der Zappanale aufgetreten ist und mit dem er in einem erbitterten Rechtsstreit liegt.
Weil es in absehbarer Zeit keine Chance geben wird, LIKE A SICKNESS komplett öffentlich zu zeigen, haben wir aus Anlass des 25. Todestages von Frank Zappa eine komprimierte Fassung erstellt, mit der wir uns an einen streitbaren Geist und großen Komponisten erinnern wollen.
In LIKE A SICKNESS versuche ich herauszufinden, was es mit dieser Krankheit wirklich auf sich hat:
- warum sind manche Menschen mehr gefährdet als andere?
- warum befällt der Virus hauptsächlich junge Leute in der Pubertät?
- warum will sich niemand ernsthaft von dieser Art Enthusiasmus heilen lassen?
- und was hat Frank Zappa mit all dem wirklich zu tun??
Am 18.09.1974, Nachmittags um zwei, habe ich im Radio zum ersten Mal die Stimme von Frank Zappa gehört.
Sie hat mir Musik vorgestellt, die nicht nur meinen Musikgeschmack, sondern mein ganzes Leben nachhaltig verändert hat.
Ich war 13 Jahre alt, als das Virus mich erwischt hat.
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Zappa hat mein Leben begleitet, mit seiner Musik, seinem Humor, seiner Offenheit und seiner Unerschrockenheit. Ich habe seine Platten gesammelt und vorher oft lange gesucht, bin auf vielen Konzerten gewesen, meist mehrfach auf einer Tour.
Mit dem Film angefangen hat alles vor fast genau 25 Jahren: zwei Tage nach Zappas Tod habe ich mein erstes Interview mit den Ur-Mothers Jimmy Carl Black, Bunk Gardner und Don Preston gemacht. JCB ist leider vor zehn Jahren gestorben, aber Bunk und Don waren in den 29 Jahren Zappanale immer wieder auf dem Festival, so das ich mehrfach mit ihnen sprechen konnte. Zuletzt sind sie in diesem Jahr dort aufgetreten, mit mittlerweile 85 Jahren!
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Zehn Jahre nach dem ersten Interview bin ich zum ersten Mal zurr Zappanale gefahren, zur legendären 14.
Ich konnte es kaum glauben: Zappa war lange tot, seine Musik aus den Medien so gut wie verschwunden, und hier in Deutschland, in einem Feriengebiet, in der ehemals ostdeutschen Provinz tauchen Musiker auf, die jahrelang mit ihm gespielt haben. Sie kommen zu dem weltweit einzigen Festival, das sich seit nunmehr fast 30 Jahren dem Werk von Frank Zappa widmet.
Schon bei meinem ersten Besuch habe ich mit meiner Spurensuche begonnen. Ich wollte wissen, wie die Helden meiner Jugend den Weg in die ostdeutsche Provinz gefunden haben und warum der amerikanische Komponist und Rockmusiker Frank Zappa ausgerechnet in dem Kurort Bad Doberan an der deutschen Ostseeküste von Fans und Musikern aus aller Welt gefeiert wird.
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In der DDR, hinter dem eisernen Vorhang, war Frank Zappa eine Stimme der Freiheit. Seine Platten waren schwer zu bekommen, mussten von Großeltern, wenn denen Westbesuche erlaubt waren, in unscheinbaren Hüllen ins Land gebracht oder hinter Türverkleidungen aus Bulgarien oder der Tschechoslowakien eingeschmuggelt werden. Sie wurden wie Schätze gehütet und von den wenigen, die sie besassten, verteilt, auf Band kopiert oder auf Partys aufgelegt.
Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte einer Gruppe ostdeutscher Freunde, die gegen alle Widerstände an ihrem Traum festgehalten und ein einmaliges Festival zu Ehren von Frank Zappa gegründet haben. In Interviews mit Musikjournalisten, Komponisten, Sammlern, Fans, Zappateers und Zappologen zeichnet LIKE A SICKNESS das Bild einer eingeschworenen Gemeinschaft, die sich tapfer gegen die Klangmustern und Verwertungsstrategien der Musikindustrie wehrt und damit eine musikalische Avantgarde am Leben erhält, die an den Rändern des Mainstream zu vertrocknen droht.
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Interviewpartner waren u.a.: Jimmy Carl Black, Don Preston, George Duke, Ed Mann, Ali N. Askin, Jean-Luc Ponty, John Hiseman, Ray White, Ike Willis, Bunk Gardner, Danny Whalley, Robert Martin, Garry Lucas, Scott Thunes, Ben Watson … and many more!
Mittlerweile habe ich die Zappanale fast 20 Jahre lang begleitet und dort Interviews mit vielen infizierten Musik-Fans, mit ehemaligen Musikern der Zappa-Bands, mit den freiwilligen Helfern und den Gründern des Festivals gemacht.
Der Film erzählt die Geschichte dieser Fans, die aus der ehemaligen DDR stammen und darum Frank Zappa niemals live erleben konnten. In ihnen wirkt das Zappa-Virus unheilbar weiter und darum erhalten sie mit der Zappanale die Erinnerung an eine Musik am Leben, die heute aus dem Radio, aus dem Fernsehen und der gesamten Medienlandschaft weitgehend verschwunden ist.